Joachim Blum

Geb. 1980, Wohnort: Ainring
E-Mail: jo.blum [at] web [dot] de

PPL C seit: 1997
Flugstunden: >900 h
Größte Strecke: 844 km
OLC-Flüge: 2015 2014 2013 2012 2011 2010
2009 2008 2007 2006 2005
Flugzeug(e):
ASW 15 D-2386
Discus D-9123, D-3471
DuoDiscus D-9029
Fliegerische Vorlieben, Stärken, Schwächen
Fliegen fasziniert mich in jeder Form des motorlosen Fluges. Das Schönste an dieser Fliegerei finde ich die faszinierenden Naturerlebnisse. Mit jedem Start setzt man sich der Natur aus. Man entfliegt dem Alltag! Beim Segelfliegen reizt es mich besonders, die Naturenergien immer weiter ausnutzen zu lernen und mich durch diese immer weiter und schneller fortzubewegen. Neben dem „sportlichen Fliegen“ sind die „Lust-Flüge“ in der Gruppe meistens sehr schöne, bleibende Erlebnisse. Inzwischen fühle ich mich auch unter dem Gleitschirm ziemlich wohl. Durch die Unkompliziertheit dieses Sportes ist es eine sehr gute Abwechslung zum Segelflugsport. Gerade im Winter hilft es auch sehr, die Segelflugpause mit ruhigen Gleitflügen von verschneiten Winterbergen zu überbrücken.

Stärken: Finde ich schwierig zu beurteilen. Eigentlich kann man die Stärken doch nur relativ im Vergleich zu anderen sehen, also zum Beispiel auf Meisterschaften oder beim Vorflug mit gleichen Flugzeugen auf gleichen Streckenabschnitten. Hab es mal mit dem Vergleich auf zentralen Meisterschaften versucht. Wenn man da nach Stärken bei mir gesucht hätte, hätte man wohl lange suchen müssen. Ich wurde nämlich, soweit ich es noch weiß (habe es verdrängt), fast Letzter. Vielleicht wäre eine Stärke die Luftraumbeobachtung oder das Durchhaltevermögen gewesen. Leider bekam ich aber dafür keine Punkte. Lieber und erfolgreicher vergleiche ich mich inzwischen bei Vorflügen auf einzelnen Streckenabschnitten. Das hängt vielleicht damit zusammen, daß ich versuche, sehr viel nach Gefühl und Instinkt zu fliegen.

Schwächen: Nach den zentralen Meisterschaften hab ich mich dann schon mal gefragt, wieso ich eigentlich relativ weit von den erwünschten, guten Platzierungen blieb. Bin zu dem Ergebnis gekommen, daß ich zum einen keinerlei Flachlanderfahrung hatte und zum anderen vielleicht auch wegen meinem Erfahrungsmangel mit zu wenig Eigeninitiative geflogen bin. Was mich auch schon einige Male zur verfrühten Landung gebracht hat, würde ich mal „Übermotivation“ nennen. Manchmal sollte man halt doch akzeptieren, daß gewünschte Ziele nicht mehr erreichbar sind und sich dafür frühzeitig Alternativen überlegen! Außerdem muß das Thermikzentrieren besser werden!!!

Schönster Flug:
Meiner Meinung nach gibt es den schönsten Flug gar nicht. Es gibt viele Flüge, die alle auf ihre Weise immer etwas ganz besonders Schönes bieten.
Ein Flug an den ich aber heute auch noch oft denke ist der vom 2.5.2002. Eigentlich waren es ja sogar zwei. Es war ein Föhn-Tag. Mit einem frühen Schlepp an den Kaiser wollte ich versuchen, meine erste große Strecke im Hangwind zu fliegen. Der Kaiser ging auch gut, nur der Rest ließ mich einigermaßen im Stich, so daß ich bald in Kufstein zur Landung ansetzte. Es war jetzt erst halb elf. Zu schade um den Flugtag sausen zu lassen. Also dauerte es nicht lange bis mich die Kufsteiner Schleppmaschine wieder in die Luft brachte. Der Kaiser ging jetzt noch besser. Der Hangwind hörte ja gar nicht mehr auf!!! Irgendwann hatte ich es dann durchschaut: Es war eine Welle. Sie verschaffte mir eine wunderbare Ausgangshöhe für die weiteren Vorhaben. Ich verabredete mich also mit Walter Weber (der hatte sein 1000-Km-Versuch abgebrochen) an den Leongangern. Dort eingetroffen ging’s gleich vor Richtung Pinzgau, einen Bart gekurbelt, und dann rüber zum Hauptkamm. Extrem starke Turbulenzen schüttelten uns wild herum. Es brauchte eine Zeit lang, bis es endlich ruhig um uns wurde, das Steigen aber immer noch vorhanden war. Ein geniales Gefühl!! Nachdem wir beruhigend hoch waren und auf ein wunderbares Wolkenmeer hinabsehen konnten, bekam ich von Walter eine Lehrstunde im Wellenfliegen. Vom Kitzsteinhorn ging’s ab nach Westen. Zu Beginn flog er vor mir her und erläuterte mir ausführlich, wieso er diesen Weg eingeschlagen hatte. Nach einer Zeit mußte ich die Führungsarbeit übernehmen. Ohne einen Kreis oder Achter kamen wir dann 1000m höher am Gerlos an. Dort entschieden wir uns zur Wende und zurück nach Osten zu fliegen. So eine Schnittgeschwindigkeit hatte ich noch nie: Über 60km 180km/h ohne Höhenverlust. Leider wurde es dann doch ziemlich kalt. Unsere Wege trennten sich. Bevor ich den Katzensprung nach Hause machte, spielte ich noch in anderen, kleineren Wellen und versuchte, meinen Erfahrungsschatz zu erweitern.

Nächstes Vorhaben/Ziel:
Schneller, höher, weiter,…