AFZ goes East – 6. Tag (Jueves)

 

Alle gehen fliegen…

…na ja, fast alle, denn nicht jeder hat einen Flieger zur freien Verfügung. Sonnig soll es heut werden, 2 bis 3 Achtel Bedeckung in 1400 – 1600 m, mäßige bis gute Wolkenthermik. Als wir mit diesen Prognosen den Briefingraum verlassen gibt es schon die ersten Quellungen im Zittauer Gebirge, und auch kurze Zeit später im Flachland.

Die Heißsporne haben schon früh den F–Schlepp besiedelt, und auch von dort erfolgen gegen 10 Uhr die ersten Starts. Ab 10:30 mischt sich das dumpfe Wummern einer zweiten Wilga aus Kamenz zu den vertrauten Tönen derer des ATK. Die Startfolge erhöht sich dort damit rapide, aber auch an der Winde bleiben alle hochgeschleppten Maschinen oben.

Mark, Ute, Axel und ich setzen auch auf Winde, und alle bleiben auch auf Anhieb oben. Axel und ich haben zwar leidlich Mühe, aber bald ist Kurs Richtung Nardt gesetzt. Bei Welzow tue ich mich schwer, aber im Funk höre ich, dass ich nicht der einzige bin, der es beizeiten als „tricky“ empfindet, sich oben zu halten.

Streckenweise ist die Optik des Wetters echt besser als die Thermik. Das eine oder andere Mal muss ich ein wenig zaubern, um oben zu bleiben. Trotzdem genieße ich die Landschaft unter mir und die Abwechslung mit der Zivilisation – und natürlich die Kraftwerke und Tagebaue unter mir, die die Gegend sehr abwechslungsreich gestalten.

So landen alle am späten Nachmittag bis frühen Abend alle wieder. Alle? Nein, nicht alle, denn Rene hockt in Nardt auf dem Flugplatz. Was ihm aber nicht hilft, da der Schleppi keinen Bock auf Schwerpunktkupplung am Segelflieger mit einer Dimona vorne dran hat und die  Wilga hinten in der Halle steht, ausräumen nein danke: kein Rückschlepp möglich.

Ein Kamerad aus seinem alten Verein in Detmold wirft sich in die Bresche und geht ihn holen.

Ferner meldet sich Bernd aus 13 km Entfernung zum Platz beim Außenlanden. Nach ein bisschen hin und her meldet er sich doch noch telefonisch. Gabi, Max und Mark fahren los, ihn holen. Der verstärkte Personaleinsatz ist nötig, weil Bernd wohl in einem 1 mal 2 km großen, noch nicht abgeernteten Getreidefeld steckt.

Wie es den tapferen Recken bei der Abholung ergangen ist kann man daran ermessen dass der Bauer wohl mit dem Mähdrescher eine Schneise in das Getreide gemäht hat, damit man die LS 6 erreichen kann… Pilot und Flugzeug sind aber wohlauf.

Ob die Schubkarre heut vor dem Duschraum stand konnte ich leider auch nicht ermitteln, ich gehe aber davon aus dass die Betzdorfer Damen mittlerweile ihre ganzen Utensilien wieder in die Zelte verräumt haben. Da alles im Duschraum lag und es unseren Damen unmöglich machte, ihre Handtücher abzulegen waren hier drakonische Maßnahmen angedacht, um sich Platz zu verschaffen….

Aber scheint ja noch mal ohne Ein-Nordung als Süd – West Konflikt im Osten abgegangen zu sein….