Tag 10, 29.06. Ab ins Körbchen MU…

Zunächst einmal eine Richtigstellung von Bea zum ersten Flugtag: Der Prop des unwilligen Fliegers war von dem anderen Propellerschnitzer, nicht der aus Rosenheim. Aber der Motor war ja mal in erster Linie schuld.

Die verpackte DG hat heute mit Besitzer, Rückholerin und gezogen von Opel Weiß einfach (ohne Klima und so…) den Heimweg nach Süden angetreten.

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Wie Mathias abgeschnitten hat, nun ja, es gibt Dinge, die dauern uneeendlich lange. Meine diesbezügliche Frage wurde mit: September beantwortet.

Wobei ich mir die Auswertung all dieser Flüge entlang der Ausschreibung auch, na ja, Steine klopfen kann man auch (-:, etwas mühsam vorstelle.

Warten wir es also ab.

Ansonsten überlasse ich das Feld und das Wort jetzt mal dem Piloten:

„So, dann kommt noch der Pilotenbericht zum letzten Tag. Die Wettervorhersage war im Grunde gut, allerdings mit abschirmenden Wolkenfeldern, besonders zu Tagesbeginn. Je später am Tag, desto besser. Andererseits war klar, dass die erste Gruppe es nach Venlo schaffen würde und da zählt nur, wer als erster ankommt. Also auch nicht zu lange warten. Ich glaube, ich habe dann einen ganz guten Zeitpunkt erwischt, am Anfang noch sehr blau und langsam, aber nicht wirklich absaufgefährdet.
Ab der letzten Wende Borkenberge lag dann eine große, dunkle Abschirmung aus auseinandergelaufenen Cumulus bis zum Rhein. Aber wie am Tag zuvor trug es darunter überall ganz leicht, so dass ich mit relativ wenig Höhenverlust durch kam. Am Rhein, genau an der Westkante dann der Bart des Tages, eine Zwei vor dem Komma hatte ich gefühlt seit Tagen nicht mehr gesehen. Auch in Richtung Venlo sah das Wetter immer besser aus. Die letzten paar Kilometer waren also ganz problemlos, wenn man es nicht mehr braucht… Landung auf der höchsten Erhebung weit und breit, 44m MSL, geschafft. Tatsächlich um die Aufgabe rum gekommen, ohne stecken bleiben, ohne Aufgeben, schon ein tolles Gefühl. Bevor der ganz große Durchhänger kam schnell die Ausrüstung sortiert und den Flieger verpackt. Danach bei einem eiskalten Bier in der wunderbar kühlen und schattigen Club-Bar das Log ausgefüllt und abgegeben. Fini. In einer lustigen Runde aus Holländern, Belgiern und Deutschen wurde schließlich mit Großer-Griechen-Grillplatte die Diät aus Fliegersemmeln und Gummibärchen beendet. Sieben Tage am Stück geflogen, immer wieder überrascht wie weit man kommt wenn man einfach den ganzen Tag in eine Richtung fliegt, jeden Abend woanders gelandet. Sicherlich eines der außergewöhnlichsten Erlebnisse, die man als Segelflieger haben kann. Vielen Dank an Bea, die schon wieder Auto fährt, die Kids, die zwei Wochen lang selbst kochen und einkaufen und aufräumen mussten und natürlich ab AB, BV und JOY die brav vorausgeflogen sind und glaubhaft versichert haben, dass man den Rand noch nicht sehen kann. Denn in Nordpolen ist für jeden erkennbar, dass die Erde eine flache Scheibe ist.“

Und auch nochmal Bea:

“ Ein außergewöhnliches Abenteuer war es wirklich. Körperliche und mentale Grenzen habe ich besser kennengelernt. Selbstmotivation nach 6 Std. Autofahrt und das Ziel noch weit. Was sehr geholfen hat, war dass ich die Gegend relativ gut kannte und wir in regelmäßigen Abständen Bezugspersonen gehabt hätten, die im Notfall dagewesen wären. naja ausser in Polen. In Warschau und Krakau war ich schon, Jelenia Gora auch…also ich wusste, man findet wieder heim.“

Eigentlich sollte sie auch das letzte Wort haben, aber das kommt dann doch von Mathias, wer es liest versteht auch warum:

„Die Rückholer sind die wahren Helden der Euroglide und deshalb auch entsprechend müde. Wo die Piloten 2500 km fliegen, fahren die Autos locker 1000 km mehr.“

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