Archiv der Kategorie: AAC 2014

Blog des AFZ-Teilnahme am AlpeAdriaCup (AAC) 2014 in Feldkirchen (AT)

2. Samstag: 6 (!) Wertungstag

Einer geht noch…. Der Morgen macht leise Zweifel, ob uns die Reste der gestrigen Front noch eine Chance auf einen weiteren Flug lassen. Es ist doch recht bedeckt, vor allem von der Hauptkammseite. Am Platz wird allerdings bei Ankunft alles gerade wieder an den Start gekarrt.

Quaxi lässt beim Briefing eine recht qualifizierte Prognose der späteren Verhältnise vom Stapel, Martin münzt das in eine AAT weit ins Lesachtal und an die Klagenfurter Hütte um mit Zylindern, die groß genug sind um die vorgegebene Zeit auch evtl. mit hineinfliegen nutzen zu können.

Schleppbeginn ist früh, obwohl über den Ossiacher Tauern noch keine Wolken zu sehen sind und über der Gerlitzen noch viel Restfeuchte zu sehen ist. Mit dem Start der offenen Klasse st aber schon zu sehen, dass es im blauen geht und auch die Gerlitzen trocknet ab. Vor allem aber, dass die Front die Mumpfluft der Woche mitgenommen hat.
Nach dem Feld schieb ich meine Kiste an den Start und schau mir das selber mal an, nach ein bisschen Mühe im blauen der Tauern und mit dem Nordwestwind komm ich mühelos zum Dobratsch, der mit einer fetten Wolke brummt.
Das Gailtal, dem ich bis zu Höhe des Weissensees hinter Hermagor folge geht gut. Allerdings sorgt der Nordwest auch für dicke Wolkenpakete bis in Talmitte, die teilweise aktiv sind, evtl. also wechselnde tragende Linien. Könnte ggf. also anspruchsvoller sein als gedacht. Vom Dobratsch rüber auf die Südseite Richtung Karawanken ist auch problemlos. Mit einer tollen Optik, da sie von Süden her angestaut sind, man aber über die Nordrippen, die auch gut gehen, bis an die Wettergrenze heran fliegen kann.
Beim Rückflug kommen die ersten der 104er Klasse schon heim, bald auch die ersten der offenen Klasse.

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Als ich lande, sind schon fast alle da, die ersten Flieger gar reisefertig verpackt.
Einzig Thomas Krüger geht noch ab, was Martin alsbald nervös macht. Er hat das gute Wetter wohl anders genutzt, am Ende ist er aus der Zeitwertung, taucht aber gegen 18:15 als letzter auf.
Richard, Martins treuer Auswerter, kriegt viel zu tun, denn für 19:00 ist Siegerehrung angesetzt.

Die Terrasse ist Proppvoll, als es nach den Tagessiegern, die von guten Bedingungen zum fliegen, aber auch dem einen oder anderen Stolperstein berichten. Gewonnen haben mit Fritz Hofinger und Sven Kolb „übliche Verdächtige“, erwähnenswert ist, dass Thomas Leitgeb in der 104er den fünften (!) Gesamtplatz machen konnte. Erster Wettbewerb, 18 Jahre alt, und in einem Feld, in dem auch Nationalmannschafts-Mitglieder der Schweiz mitfliegen!
Auch die Pink-Kuh-Torte, die sich zwei Flieger teilen müssen, wechselt den Besitzer. Und El Presidente ? Er ist ein wenig zerknirscht, hat mit einem taktischen Fehler Zeit liegen lassen und sich gesamt auf Platz 8 geflogen.

Aber in dem Feld und dann gut im Mittelfeld abgeschnitten, das Flugzeug auch nicht mehr State of the Art… Beachtlich!!!

Das Preisgeld des Siegers mit 500 EUR ist zwar nicht zu verachten, aber eine Palette Villacher Bier mit 24 Fläschchen ist auch kein schlechter Preis. Zumal Werner Danz Natscha fürs Hunde-Hüten von Lora seine Palette ebenfalls stiftet.

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Ansonsten als Fazit: 6 (!) Wertungstage sprechen für sich, super Stimmung, Tolle Organisation. Was soll man mehr sagen…

Nach der Siegerehrung rollen die ersten Gespanne vom Hof, in den längsten Abend des Jahres. Auch ich schmeiß um halb neun den Motor an, ab Spittal in die Dämmerung, ab Tauerntunnel in die Nacht. Unzählige Sonnwendfeuer in und auf den Gipfeln der Berge weisen den Weg durch die Täler. Eine tolle Woche geht zu Ende.

Ich danke allen geneigten Lesern, vielleicht wieder nächstes Jahr, beim 23. AAC in Feldkirchen.

Auf jeden Fall aber zum Fliegerlager des AFZ in Klix- dies Jahr.

Freitag: 6. We….Neeeein, doch 2. Ruhetag

Es blieb beim löblichen Versuch. Morgens beim Frühstück ist schon die große Frage: kommt die Kaltfront oder kommt sie nicht? Und wenn ja: wann? Die Bilder der Wetterkameras geben kein eindeutiges Votum, die einschlägigen Wetterportale für Segelflieger auch nicht so recht. Aber Quaxi wirds schon richten !?

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Beim Briefing- die Startaufstellung ist schon vollzogen- macht man sich zumindest Hoffnung, dass die Front vom Alpenhauptkamm aufgehalten wird und sich im Entlangziehen abschwächt. So dass man in einer dann entstehenden Lücke/Blaues Loch (in der aufziehenden hohen Bewölkung die über den Alpenhauptkamm schwappt) eine Minimalaufgabe reinzwängt. Das aufkommende Zwiegespräch zwischen Metereologe Hohenwarter und Student der Kunst Richter-Trummer ist höchst interessant, gibt es doch auch dem kundigen Laien einen Eindruck, wieviele Varianten heute „drin sind“.
Auch die Tiefen einer Auswertung der Ergebnisse sind manchmal unergründlich und erzwingen die Korrektur einer Aussage von gestern: El Presidente hält nunmehr Rang 6 in der offenen Klasse.Um 11:00 Startaufstellung. So langsam dämmere ich unter Fläche der DG 600 von Roland in einen Mittagsschlaf, von allen Seiten Pläuschchen hier und Pläuschchen da aller Piloten und Helfer zu allem rund um die Fliegerei in den Ohren. Da weckt gegen 12:00 eine SMS:Tag gecancelt mich aus dem Schlaf und alle aus dem Plausch: die Front hat es doch über die Barriere der Tauern geschafft, die ersten Schauern stehen an der Turracher Höhe und ziehen schnell nach Süden. Das Rennen auf die Abstellplätze (unter die Jaxidas und Clauddancers) und in die Anhänger schaffen die meisten, der Rest kriegt erstmal eine Dusche ab…
Den Tag nutzen alle alle irgendwie sinnvoll, Natascha und Roland fahren zum Pyramidenkogel und schauen sich die Gegend von einem 68m hohen Holz(!)turm an, ich fahr nach Villach und erlebe, wie ein Gewitter mit Regen und allem drum und dran über den Ossiacher See zieht. Da hat die Front doch noch zugebissen!

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Abends gibt es noch gute Pizza made by Natascha, die Helmut Schaljo, Roland, ich und Natascha über dem einen oder anderen guten Glas Wein genießen.
Ein Erfolgserlebnis hatte wenigstens Helmut: die Flächestütze, die er-segelfliegerisch vorausschauend- Donnerstag letzte Woche (in seine Pension) bestellt hatte, ist heute endlich da… Wollen wir hoffen, dass wenigstens morgen Wetter ist um sie auszuprobieren. Wenn das Wetter so schnell ist wie die österreichische Post besteht da allerdings wenig Hoffnung…

 

Donnerstag: 5. Wertungstag

Back to the roots: AAT beim AAC. Die feuchte Luftmasse in der Höhe will partout nicht weichen. Morgens im Süden und über uns blauer Himmel, Richtung Turracher Höhe und Hauptkamm wieder die hohen Abschirmungen untermalt mit Cumulusentwicklung schon ab 8 Uhr morgens. Startaufstellung also obligo, zumal heut der ORF Kärnten da ist und für das Lokalwetter der Nachrichten um 19:00 Uhr Aufnahmen macht.

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So wird auch Quaxi´s Interpretation des Wetters von heute kräftig mitgedreht, wobei die Ansage die selbe ist wie an den ersten vier Wertungstagen.
Allerdings nehmen Martin und Gerhard zu gleichen Teilen die (Fehl-) Einschätzung des gestrigen Wetters gegen sich, dass es im Lesachtal an der zweiten Wende so breit läuft, damit hatten sie nicht gerechnet. Die Sieger beider Klassen schildern auch sehr plastisch, wie sie die Wenden angeflogen haben, ein bißchen Einstrahlung, mit Glück, haben ihnen einen Bart angezündet.
Daher wird heute für beide Klassen ident eine kleine AAT ins Wetterfenster geschrieben, der Zylinder der ersten Wende liegt so, dass man knapp vor Hermagor wenden kann. Keine Aufgabe ohne Tücke, die Mindestzeit von 2 h 30 ist für die Distantz von Minimum 150 km was lang, aber für das Max. von 235 km OK. Die zweite Wende liegt aber im äußersten Eck der Karawanken (Petzen Talstation), so dass das als Karotte vor den Nasen der Piloten hängt. Früh geht es mit den Schlepps los, gegen 11:30.
Das das ganze selektiv werden könnte merken wir bald, denn noch unter dem Schlepps der offene Klasse landen zwei Piloten der 104er Klasse, und zwei werfen über dem Platz den Motor.
Nach deren zweiten Versuch baut das Wetter dann auch über den Ossiacher Tauern auf, nachdem es bisher nur an sehr breit gelaufenen Wolken der Gerlitzen Aufwind gab. Schon bald klingelt auf der Terrasse des Fly In das erste Handy eines Rückholers: in Nötsch runtergewaschen… Die Optik zumindest nach Süden spricht aber anders, auch die Überentwicklung, die im Nordosten Richtung Karawanken zieht, löst sich im Klagenfurter Becken wieder auf.
Exakt nach 150 Min. erfolgen auch die Zielüberflüge der ersten aus der 104er Klasse, und auch zur rechten Zeit trudeln die ersten aus der offenen Klassse ein. Nur Roland, der läßt noch auf sich warten. Im Mittelfeld der Heimkehrer zischt auch er über die Ziellinie. Er hat die Karotte angenommen und ist weit in beide Zylinder rein bzw. durch. Auch viele andere beider Klassen haben es so gemacht, und allerorten ist man froh, den Tag und das doch recht gute Wetter so genutzt zu haben.
Das Ergebnis krieg ich per SMS irgendwo in einem Regenschauer bei Hallein auf dem Weg heim-ich nutze den Abend um die Autos zu tauschen, mit dem schwarzen Riesen ist die Fahrt mit Anhänger und defektem Zusatzkühler über die Tauern nicht drin. Der Backup-Audi muß ran.
Platz 2 für El Presidente, direkt hinter Sven Kolb, der Nr. 1 der Gesamtwertung. Und wieder auf Platz 5 der Gesamtwertung! Großer Erfolg, und die Taktik ist voll aufgegangen.
Erfreulich auch Thomas & Thomas: der „große“ Thomas (Krüger) hat seine EB 29 auf Platz 5 des Tages geflogen, der kleine Thomas (Leitgeb) Papas Discus t auf Platz 2 (Gesamt Platz 5, und das in seinem ersten Wettbewerb und mit 18 Lenzen!)
Wenn das mal kein Grund zum feiern ist, als ich um 22:15 wieder in Feldkirchen bin sind Natascha, Roland und Helmut Schaljo noch in der Stadt und machen Feldkirchen unsicher…
Aus der Optik von der Alpennordseite mag ich nicht so recht an die Kaltfront für morgen glauben, und auch Quax wollte den morgigen Tag noch nicht abschreiben….

Mittwoch: 4. Wertungstag

104er Top, offene Hop. Morgens kann kein Wölkchen den Kärntner Himmel trüben. Gegen 9 Uhr stehen im Norden Richtung Hauptkamm und Turracher Höhe schön Cumulanten. So ist es kein Wunder, dass alle schon ihre Flugzeuge an den Start zerren und Briefing schon 10:15 angesagt ist. Sieht ganz so aus als hätte das Massenfischsterben des gestrigen Abends seine Wirkung nicht verfehlt.
Quaxi weiß dann auch von besserem Wetter als die Tage vorher zu berichten, nach wie vor trockener Luft unterhab einer Inversion in etwa 4000 m. Aber auch von Schauern, die im Tagesverlauf wieder der Sonne in den Tälern, aber weniger der Ostströmung in mittlerer und der Nordost in großer Höhe folgen sollen. Irgendwie hat da keiner so genau hingehört, vor allem beim Tasksetting (-:
Martin will um 11:00 Startbereitschaft. Beide Klassen sollen auf eine Racing Task, 275 km die kleinen, 400 km die großen Flieger. Kniffel dabei die erste Wende südlich der Kontrollzone Klagenfurt. Gerüchten zufolge soll ein Pilot der 104er Klasse die Einladung, seinen Flug mit Einflug in die CTR frühzeitig zu exxen, gefolgt sein. Die Wertung am Abend bestätigt dies allerdings nicht. Die zweite Wende weit im Lesachtal bzw. deutlich östlich von Lienz ist ebenfalls nicht ohne. Die letzten Tage lassen ahnen, das es wahrlich Racing Task wird, hier zu umrunden.
Um 10:55 braust der erste Schlepp an der Terrasse des Fly-In vorbei, da haben aber alle Hummeln im Hintern! Unter den letzten Schlepps der offenen Klasse jedoch wächst schon wieder ein großer, schwarz-grauer Mumpf aus Norden in Richtung Platzgrenze, und die Thermik an den Ossiacher Tauern ist zumindest nicht mehr so gut markiert.
Gegen Mittag wächst die Grenze des Mumpfs nicht mehr weiter über den Platz, und die Tauern zeigen wieder Cumulanten. Ich schaff meinen Kugelporsche eilig an den Start und lass mich dem Feld hinterherziehen. Die Optik aus der Luft ist krass: Karawanken und Dobratsch sehen gut aus, Richtung 2. Wende allerdings schon Überentwicklungen, westlich des Oswaldiberges ein erster Schauer, der die Sicht „nach hinten“ auch trüber. Mit 2 m an die Basis und mühelos an den Dobratsch, als ich über dem Grat den Blick Richtung Gailtal und Reisseck frei hab befällt mich dann doch Grusel: in Richtung 2. Wende alles grau und schwarz… . Mir selbst gelingt es auch nicht mehr, westlich des Dobrastsch Anschluß zu finden. In der roten Wand erfahre ich selbst, was die Piloten an den ersten drei Tagen von dort zu berichten wußten: im Ost Nordost und mit Talwindsystem Schleuderwaschgang für Holgi und Astir. Da schleich ich mich lieber Richtung Heimat. Unterwegs regnet es mich ständig an. Der weitere Flug im Gurktal und an der Gerlitzen liefert bei jedem Kreis ein Beeindruckendes Panorama: alle 45 Grad ein anderes Wetter! EIn großer Schauer steht über dem Platz, als der sich verzogen hat, landen.
Mit mir kommen einige der 104er Klasse an, die unter kompletter Anschattung die 3. Wende gepackt haben. Dort gibt es eine Wertung, letztendlich drei Piloten haben die Strecke geschafft. Von der offenen Klasse kommen die Flieger mit Triebwerk einer nach dem anderen aus Richtung Ossiacher See an. Berichten: 2. Wende nicht zu packen, komplett abgeschattet und übereinwickelt. Die reinen Segler -also auch Roland-schlagen alle in kurzer Folge in Lienz ein: Rückschlepp. In der 104er rumpeln in der Folge auch ein paar Gespanne vom Hof: die Pink Kuh Wertung braucht schließlich auch Teilnehmer….
Da alle einen Rückschlepp bekommen sollen, haben Roland und die anderen früh geklinkt,und sich damit noch ein bißchen basteln für den Heimweg gefangen, der geneigte ziehe sich Rolands Flug dazu im OLC sowie die Bilder unter Flickr rein… Letztendlich kommen aber alle in einem Schauer zu Hause an.

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Ich könnte mir vorstellen, dass der Wetterfrosch morgen die eine oder andere inquisitorische Frage abkriegt, vor allem von der offenen Klasse, wo keiner umrundet hat. Letztendlich sind aber alle glücklich mit dem Tag, ob das daran liegt dass es im Fly In abends Calamari gibt kann nicht mehr ermittelt werden – ich bin selbst zu sehr damit beschäftigt, mir die Viecher schmecken zu lassen.

Dienstag: 1. Ruhetag

In der Nacht hat es zweimal geregnet, Schauer -durch den Nordwind vom Alpenhauptkamm getrieben- die dann doch noch bis in den Süden Kärntens durchgekommen sind.
Morgens empfängt einen der Blick auf eine 8/8 Bedeckung an einer Inversion in etwa 4000 m NN. Etwas kühler ist es auch geworden, sollte das Tief über Italien doch sein Fühler nach Kärnten ausstrecken und uns einen weiteren Tag in Folge versauen ?
Die Panoramabilder von ORF 1 beim Frühstück – stilecht untermalt mit Jodelwahnsinn (vgl. Blogs 2013, 2012, 2011 usw.) – sprechen dieselbe Sprache. Dennoch ergeht kurz vor neun der Weckruf der Wettbewerbsleitung an alle Piloten der offenen Klasse: Startaufstellug , 104er in Wartestellung.
Beim Briefing macht Quaxi – er muss heut nicht „arbeiten“- den Piloten Hoffnung auf ein Wetterfenster am Mittag. Aber so recht glauben mags keiner. Die kleinen haben eh schon Ruhetag. Die Optik gegenüber den Vortagen ist zu geschlossen. Nachbriefing um halb zwölf. Das ist auch mehr als kurz: 12:30 nochmal Briefing.
Ich beschäftig mich mit Pflegearbeiten am Flieger und am Anhänger, als um 12:20 die Karawane vom Start vor die Anhänger zieht. Tag abgeblasen !

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Die Wetteroptik hat sich nicht geändert, die Abschirmung der an der Inversion breitlaufenden feuchten Luftmasse unterbindet jedwege Einstrahlung.
So haben alle aber auch etwas Zeit für Alternativen, und das fast schon tradtionelle Treffen aller zum Forellenessen kann auf 17:00 Uhr vorverlegt werden.
In der Forellenstation unweit des Ostufers des Ossiacher Sees haben wir dann alle einen gemütlichen Abend und jeder bringt dem Wettergott ein Beschwörungsopfer in Form eines wohlschmeckenden Wasserbewohners.
Rene Schönmann aus der Schweiz sogar ein besonderes , ihm gelingt es, im „Besucherteich“ mit einer der bereitgestellten Angeln und mit Mais als Köder eine Forelle aus dem Wasser zu ziehen. Nachdem der Fisch sein kurzes Leben mit gezieltem Schlag durch einen Holzprügel beendet hat, kann Rene ihn -der Küche sei dank- kurze Zeit später als Mandelforelle zu sich nehmen.
Zu seinem größten Bedauern findet der persönliche Einsatz aber in der Rechnung für das Essen keine Berücksichtigung.
Die Unterwössener Fraktion lässt den Abend dann noch in der Pension unseres Vorarlberger Freundes Helmut Schaljo ausklingen. Erna Walcher ist berühmt für ihre selbst angesetzten Schnäpse und Bowle – die haben es in sich. Fliegen kann man da, wenn man nicht aufpasst, auch ohne Flugzeug…

Montag: 3. Wertungstag

Das Schattenfliegen geht weiter. Morgens lacht wieder einmal die Sonne vom Himmel. Enden wird der Tag unter acht achtel Abschattungen und recht kühl, mit frischem Wind aus Nord/Nordost. Spiel wie gehabt.
Obwohl – ein Novum beim AAC- alle Piloten um 8:55 per SMS eine Aufforderung zur Startaufstellung bekommen, braucht es das eigentlich nicht. Alle eilen ohnehin zum nördlichen Platzende.
Quaxi ist beim Briefing heut verhindert. David Richter-Trummer springt fürs Wetter ein, als Student der Metereologie (in Innsbruck) sollte das eigentlich auch funktionieren. Mit weniger Schauern noch als gestern sollte das Wetter in etwa wie gestern ablaufen, die Strecke sollte dann so liegen, dass man vor den Abschattungen & Schauern schon weg ist.
Also werden beide Klassen ident auf eine AAT erst nach Federaun, dann nach Lienz und nach Gurk geschickt, die Zylinder dabei groß genug dass anschneiden reicht, um Wetterraum und das Zeitfenster nutzen zu können.
Ein Gruppenbild mit Drohne gibts auch noch, denn schon seit Beginn ist eine Kamera-Quadcopterdrohne mit von der Partie, die tolle (Luft-)aufnahmen liefert. So auch jetzt von allen Teilnehmern und Helfern vor den Maschinen am Start.

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Um 11:30 wird dann auch flugs und sehr früh das Feld an den Himmel gehängt. Wirklich nicht zu früh, denn unter dem Start der offenen Klasse läuft es schon wieder von Norden her breit.Ich selbst krieg das auch zu spüren, denn ich lass micht unmittelbar nach dem Letzten der offenen Klasse an den Himmel hängen, 20 Minuten komm ich mit den „Großen“ ganz gut mit bis nach Villach, aber dann drehen die Schatten die Thermik rasch ab. Mein Mut (und die Gleitleistung meines Kugelporsche) reichen nicht aus, um den Langohren Richtung Dobratsch zu folgen.
Nach einer Stunde sitz ich wieder auf dem Platz, unmittelbar nach mir aber auch Thomas Leitgeb, der bei Hermagor den Motor werfen mußte, kurze Zeit gleich noch Erich Niedl aus der offenen Klasse, dem es dort auch nicht besser erging. Auch Helmut Schaljo kommt von dort zurück, in der Gegend sitzt schlußendlich auch ein weiterer Pilot auf dem Acker.
Omen ? Mitnichten, nach Ablauf der Zeit trudeln immer mehr Maschinen beider Klassen mit Ziellinienüberflug ein. 3. Wertungstag geschafft !!!
Das selektive Wetter hat allerdings seinen Preis, die eine oder andere Platzierung zeigt es. Auch Thomas Krüger mußte heut den Motor werfen und die Aufgabe vor Lienz beenden. Werner Danz weiß zu berichten , dass er Spittal in 200 m über Grund 45 Minuten parken mußte, bis die Thermik wieder einsetzte. Roland hat das mitbekommen, den vorherigen Bart mitgenommen hat er Werner hoch passiert. Er ist überaus glücklich damit, dass er rumgekommen ist, und sich gesamt auf Platz 5 vorgearbeitet hat.
David hat sich sein eigenens Wetter übrigens so gut gemischt, dass es für den Tagessieg bei den 104ern gereicht hat. Alle kommen heut früh zum Essen auf die Terrasse des Fly-Inn, den meisten schmeckt es auch gut, vor allem Martin Huber. Am dritten Tag drei Wertungen, das entspannt den Wettbewerbsleiter, auch wenn man sich bis jetzt mit überschaubaren Aufgaben begnügen mußte!

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Sind wir mal gespannt auf den Dienstag, die Wetterlage soll uns erhalten bleiben, aber man weiß ja nie ob das Wetter kleinräumig vielleicht auch mal mehr Zeit zum fliegen hergibt.
Die Stimmung ist in jedem Fall gut. Genaue Ergebnisse wie immer auf der Seite der Feldkirchner, auch Bilder (Roland gibt seine Luftaufnahmen auch teilweise an das Team weiter !).

Sonntag: 2. Wertungstag

Morgens früh ist es klar und sonnig über dem südöstlichen Kärnten, auf der Fahrt zum Flugplatz nach dem Frühstück schieben sich von der Gerlitzen und den Nockbergen schon wieder Ausbreitungen ins das schöne Wetterbild.
Dennoch stehen schon wieder fast alle Maschinen am Start, man rechnet wohl allerorten damit, fliegen zu müssen.

AAC 2014 Feldbriefing

Dem Briefing geht die Siegerehrung voraus,d.h. die Tagessieger des Vortags erhalten eine Flasche Wein und die Gelegenheit, Ihren Siegesflug zu schildern. In der 104er Klasse ein Novum, ist der Tagessieger doch eines Alters, dem Martin Huber empfiehlt: Die Flasche ist für den Papa und Dich, ich will ja hier keinen Alkohol an Minderjährige ausgeben. Und ja, Thomas Leitgeb aus Friesach hat seinen Discus t zum Tagessieg geflogen, Hut ab, ein Naturtalent ? Wir werden sehen.
Der Wetterfrosch „Quaxi“ Hohenwarter macht Hoffnung auf wetter, allerdings erst ab Mittag. Es soll auch wieder die eine oder andere Schauerentwicklung dabei sein, aber die Gewitter gehören wohl der Vergangenheit an. Das Warten dauert dann auch, die Ausbreitungen wollen nicht weichen, und es schauert gar. Gegen Mittag kürzt Martin die Aufgabe – AAT mit 1. Wende in den Karawanken, 2. Wende im Westen und letzter Wende auf einem Berggippfel in der Steiermark- dergestalt, dass er den letzten Zylinder auf 35 km aufbohrt. Die Zeit wird analog auch auf 2:30 gekürzt.
Kurz danach geht das Feld an den Himmel, bei noch nicht so guter Wetteroptik, aber immerhin deutlich sichtbaren Cumulanten in und unter den Ausbreitungen.
Natascha darf übrgens wieder hüten, mal nicht ein Pferd, sondern Lora, den Hund vvon Werner Danz aus der Schweiz. Der bravste Flugplatzhund von allen, nur wenn Herrchen landet außer Rand und Band.
Das Wetter sieht auch eine Weile nach dem öffnen der Startlinie noch verbesserungsfähig aus, jedoch -Kompliment an den Metereologen- baut ab 14:00 gut auf. Allerdings sitzen wir am Nachmittag dann mal kurzfristig im Schatten, auch bei uns wieder Ausbreitungen.
Gegen 16:30 kommen die ersten Maschinen zurück, fast alle schaffen es auch mit erfüllter Aufgabe heim. Sie berichten uns von teils gutem Wetter für die Aufgabe, aber auch von Ausbreitungen und Abschattungen, aus denen es die Maschinen auch unvermutet anregnet.
Auch Lora´s Warten hat ein Ende, als Werner wieder landet, mehr noch, sie ist tatsächlich in der Lage einen Antares zu erkennen. Wie uns der falsche Alarm ein paar Minuten vorher beweist, als Sven Kolb mit seinem Antares aufsetzt.
Die freudige Begrüßung Herrchen durch Hund nötigt unserem Vorarlberger Freund Helmut Schaljo den Satz: So freudig begrüßt einen keine Frau wenn Du landest (den Vorarlberger Dialekt krieg ich nicht hin, der macht das aber noch besser…) ab. Und bringt ihm prompt die rote Karte von Natascha ein…
Das Auswerten belegt, dass die Aufgabe (nachzulesen unter www.aac.lokf.at ) richtig ausgeschrieben war.
Thomas Leitgeb, der Junior im Feld, hat mit seinem Discus in seiner Klasse den 5. Platz erflogen, nach dem Tagessieg gestern ein beachtlicher Erfolg. Thomas Krüger, am anderen Ende der Skala (auch wegen der doppelten Spannweite seiner EB 29) krönt den zweiten Wettbewerbstag seines Segelfliegerlebens in der offenen Klasse mit einem 3. Platz.
Und auch unser Präsident ist glücklich, denn er ist rumgekommen und hat gut im Mittelfeld abgeschlossen.
Und es sieht-eigentlich schon fast untypisch für einen AAC- morgen wieder nach ähnlichem Wetter aus, so dass der 3. Tag in Folge in der Luft liegt.

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Samstag: 1. Wertungstag

Morgens begrüßt einen das Wetter von gestern: die Luft ist dampfig, denn die Gewitter gestern waren heftig in Kärnten. Es sieht nicht so aus, als würde das Wettermäßig was geben, aber wer weiß…
Auf jeden Fall haben schon viele aufgebaut, als das Auftaktbriefing von statten geht. Mit leichten Hindernissen, denn Wetterfrosch Gerhard „Quaxi“ Hohenwarter hat irgendwie verpeilt, dass der Wettbewerb schon Samstag beginnt und wird von Wettbewerbsleiter Martin Huber im Laufschritt/mit Bleifuß vom heimatlichen Villach nach Feldkirchen beordert.
In dem Mumpf aus Wolken sieht er nach Ankunft auch prompt die Chance auf ein Wetterfenster zwischen mittag undvier Uhr (Ortszeit), so dass die Startaufstellung per 12 Uhr -offene Klasse hinten, 104er vorne- durchgeführt wird.
Pünktlich stehen dann auch alle 30 Maschinen am Start. reichend von einer DG 300 bei den 104ern bis zu der Maschine von Thomas in der offenen. Der fliegt seinen ersten Wettbewerb überhaupt und hat als Spannweitenvorteil in der offenen seine EB 29 mitgebracht – Wahrlich offene Klasse, mit den 28 m ein imposantes Teil in der Aufstellung, sogar die Schweizer ASH 25 im Feld überragend.
Beim Start der 104 er Klasse mag man nich nicht so recht an Thermik glauben, beide Klassen sollen eine Assigned Area Task (AAT) nach Laas mit 30 km Radius und Ferlach Flugplatz mit 15 km Zylinder abfliegen.
Dennoch bleiben die meisten hängen, nur Herbert „Papa“ Pirker kämpft mit den Tücken des Objekts, seine Batterie am Ventus M macht schlapp, so dass er mit Teilausgefahrenen Triebwerk landet. Er kann jedoch noch einen zweiten Anlauf machen. Auch die PIK 20 E hat ein Malheur beim Triebwerk-fahren, leider mit Folgen für den Prop und eine Motorraumklappe- Ausfall für den ganzen Bewerb leider schon am ersten Tag.
MIt der Zeit verschwinden die meisten Maschinen aus dem Platzbereich, der eine oder andere bricht aber ab und kommt zurück. Auch Außenlandungen passieren, und das Wetter baut mal in der einen Himmelsrichtung richtig schön auf, gleichzeitig kocht es in einer anderen über…
Nach gut zwei Stunden kommen die ersten aus der offenen zurück. Das Wetter scheint gehalten zu haben, der Mix aus Thermik, Dämpfung von oben durch hohe Bewölkung und Dampf durch die Feuchtigkeitvon unten gehalten zu haben.
Auch der eine oder andere aus der 104er Klasse kommt über die Ziellinie heim, während das Wetter dann doch dichtmacht, die letzten komen durch einen Schauer aus Richtung Nötsch oder Ferlach nach Hause.
Im Abbauen rauscht dann noch ein Schauer über den Platz, so spart das aber wenigstens das einweichen der Mücken. Roland ist auch wieder da, leider mit nur dem ersten WP, aber 166 km, immerhin. Auch ihn hat es auf dem Weg nach Ferlach runtergeregnet. Offen bleibt, ob es an der Zeit gemangelt hat oder einfach Pech war.
Die Wettbewerbsleitung muss die Daten der 104 er Klasse nochmal checken, aber bald steht fest: in beiden Klassen eine Wertung. Wetterfenster gehalten, Strecke richtig ausgeschrieben, Metereologe hat Recht behalten.
Für morgen sieht es tendenzmäßig sogar noch besser aus- mal sehen.
PS: Ergebnisse und Bilder gibt es auf der Seite des Feldkirchner Vereins: www.lokf.at nachzusehen, Bilder von unterwegs bei Roland Henz´ Account auf Flickr .

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AFZ el Presidente va a AAC

Freitag der 13. Anreisetag- Deja Vu

Diesmal in kleinem Kreis geht es für dies Jahr wieder nach Feldkirchen. Alle Recken der letzten Jahre haben gekniffen-einzig el Presidente Roland Henz hält die Flagge beim diesjährigen Alpe-Adria Cup hoch.

Schwäbisch emsig hat er die Anreise -auch ohne Ehefrau Natascha, die erst abends per Zug nachgereist ist- in Unterwössen unterbrochen. Und dies um einen Deliquenten in die Weihen des F-Schlepps einzuführen. Einmal Fluglehrer-immer Fluchlehrer. Denn er hat auch schon seinen Vorgeschmack auf den 13. bekommen-Seilriss beim Touch and go. Na ja, so geht wenigstens kein Schleppseil verloren…

Um 14:00 hab ich mich zwei Stunden später auch auf die Reise nach Süden gemacht. Die Wetterküche zu dem Zeitpunkt beeindruckend, überall kochen die Wolken über. Aber auch die Temperatur von Audi’s Kühlwasser macht seltsame Sachen. Irgendwie immer 5 -10 Grad mehr als sonst. Der war doch vorher in der Werkstatt, alle Schläuche neu, neuer (gebrauchter, weil neu is nicht mehr) Kühler drauf, Thermostate neu, und trotzdem ist ihm in der schwülwarmen Gewitterluft ganz schön heiß über den Reifen.

Ein Anruf in der Werkstatt (nein, nicht bei Maier !!!) beschwichtigt, alles wurde vor Abgabe an mich geprüft. Nun ja, die Tauernautobahn rauf wird ihm mehr als warm.

Freitag der 13. holt mich dann in der Pannenbucht bei Km 2 von Nordportal, 4,8 km vom Südportal ein… Mit kochendem Kühlwasser stelle ich den Schlitten um 16 Uhr ab….

Schutzbrief sei Dank, Schlepper organisiert. Verflixt, aber immerhin 40 km weiter gekommen als letztes Jahr… (s. letztjähriges Blog). Die Zeit vergeht, und nix in Sicht.
Zwei Stunden in der Pannenbucht des Tauerntunnels ist echt nichts für Klaustrophobiker. Aber mit dem Wasser aus dem Astir-Anhänger konnt ich das Kühlwasser auffüllen, Anlassen und laufen lassen beweist das es nicht die Kopfdichtung zerlegt hat. Ein Anruf beim Schutzbrief Callcenter macht um 18 Uhr dann eine Überlegung zur Entscheidung: die österreichischen Abschleppdienste wittern den dicken Reibach, doch die Kurse will die Assistance nicht zahlen. Also: Flucht nach vorne, Motor an und Vorwärts marsch.

Und tatsächlich, der Audi hat zwar auch bergrunter wärmer als sonst, aber gegen 20:30 komm ich wohl behalten in Feldkirchen an. Zu essen gibt es noch was, und auch die zwei Bierchen schmecken mehr als gut,. Um das Kühlsystem wird sich Montag gekümmert. Entweder hat der Kühler nicht mehr die Kühlleistung, die er haben sollte, oder das Thermostat macht nicht ganz auf.
Werden sehen.

Der 13. läßt aber nicht locker, auf dem Weg zum Quartier gerate ich in eine Polizeikontrolle. Mit meinem schwarzen Riesen passe ich aber nicht ins Beuteschema des ordinären Gendarmen. Bestaunt von den Kollegen macht der Audi so chic her, das sie mehr mit der Optik des Autos als mit meinen Papieren beschäftigt sind. Gut, dass es nur zwei kleine Bier waren.

Morgen riecht es nach Fliegen.

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