Mittwoch: 4. Wertungstag

104er Top, offene Hop. Morgens kann kein Wölkchen den Kärntner Himmel trüben. Gegen 9 Uhr stehen im Norden Richtung Hauptkamm und Turracher Höhe schön Cumulanten. So ist es kein Wunder, dass alle schon ihre Flugzeuge an den Start zerren und Briefing schon 10:15 angesagt ist. Sieht ganz so aus als hätte das Massenfischsterben des gestrigen Abends seine Wirkung nicht verfehlt.
Quaxi weiß dann auch von besserem Wetter als die Tage vorher zu berichten, nach wie vor trockener Luft unterhab einer Inversion in etwa 4000 m. Aber auch von Schauern, die im Tagesverlauf wieder der Sonne in den Tälern, aber weniger der Ostströmung in mittlerer und der Nordost in großer Höhe folgen sollen. Irgendwie hat da keiner so genau hingehört, vor allem beim Tasksetting (-:
Martin will um 11:00 Startbereitschaft. Beide Klassen sollen auf eine Racing Task, 275 km die kleinen, 400 km die großen Flieger. Kniffel dabei die erste Wende südlich der Kontrollzone Klagenfurt. Gerüchten zufolge soll ein Pilot der 104er Klasse die Einladung, seinen Flug mit Einflug in die CTR frühzeitig zu exxen, gefolgt sein. Die Wertung am Abend bestätigt dies allerdings nicht. Die zweite Wende weit im Lesachtal bzw. deutlich östlich von Lienz ist ebenfalls nicht ohne. Die letzten Tage lassen ahnen, das es wahrlich Racing Task wird, hier zu umrunden.
Um 10:55 braust der erste Schlepp an der Terrasse des Fly-In vorbei, da haben aber alle Hummeln im Hintern! Unter den letzten Schlepps der offenen Klasse jedoch wächst schon wieder ein großer, schwarz-grauer Mumpf aus Norden in Richtung Platzgrenze, und die Thermik an den Ossiacher Tauern ist zumindest nicht mehr so gut markiert.
Gegen Mittag wächst die Grenze des Mumpfs nicht mehr weiter über den Platz, und die Tauern zeigen wieder Cumulanten. Ich schaff meinen Kugelporsche eilig an den Start und lass mich dem Feld hinterherziehen. Die Optik aus der Luft ist krass: Karawanken und Dobratsch sehen gut aus, Richtung 2. Wende allerdings schon Überentwicklungen, westlich des Oswaldiberges ein erster Schauer, der die Sicht „nach hinten“ auch trüber. Mit 2 m an die Basis und mühelos an den Dobratsch, als ich über dem Grat den Blick Richtung Gailtal und Reisseck frei hab befällt mich dann doch Grusel: in Richtung 2. Wende alles grau und schwarz… . Mir selbst gelingt es auch nicht mehr, westlich des Dobrastsch Anschluß zu finden. In der roten Wand erfahre ich selbst, was die Piloten an den ersten drei Tagen von dort zu berichten wußten: im Ost Nordost und mit Talwindsystem Schleuderwaschgang für Holgi und Astir. Da schleich ich mich lieber Richtung Heimat. Unterwegs regnet es mich ständig an. Der weitere Flug im Gurktal und an der Gerlitzen liefert bei jedem Kreis ein Beeindruckendes Panorama: alle 45 Grad ein anderes Wetter! EIn großer Schauer steht über dem Platz, als der sich verzogen hat, landen.
Mit mir kommen einige der 104er Klasse an, die unter kompletter Anschattung die 3. Wende gepackt haben. Dort gibt es eine Wertung, letztendlich drei Piloten haben die Strecke geschafft. Von der offenen Klasse kommen die Flieger mit Triebwerk einer nach dem anderen aus Richtung Ossiacher See an. Berichten: 2. Wende nicht zu packen, komplett abgeschattet und übereinwickelt. Die reinen Segler -also auch Roland-schlagen alle in kurzer Folge in Lienz ein: Rückschlepp. In der 104er rumpeln in der Folge auch ein paar Gespanne vom Hof: die Pink Kuh Wertung braucht schließlich auch Teilnehmer….
Da alle einen Rückschlepp bekommen sollen, haben Roland und die anderen früh geklinkt,und sich damit noch ein bißchen basteln für den Heimweg gefangen, der geneigte ziehe sich Rolands Flug dazu im OLC sowie die Bilder unter Flickr rein… Letztendlich kommen aber alle in einem Schauer zu Hause an.

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Ich könnte mir vorstellen, dass der Wetterfrosch morgen die eine oder andere inquisitorische Frage abkriegt, vor allem von der offenen Klasse, wo keiner umrundet hat. Letztendlich sind aber alle glücklich mit dem Tag, ob das daran liegt dass es im Fly In abends Calamari gibt kann nicht mehr ermittelt werden – ich bin selbst zu sehr damit beschäftigt, mir die Viecher schmecken zu lassen.