Archiv der Kategorie: Klix 2013

AFZ goes East, 13. Tag (Donnerstag)

 

Vorzeitige Abreise

Morgens empfängt einen ein Abschirmungsmumpf beim Blick aus den Fenster. Hmm, das könnte aber ein nicht so schöner letzter Flugtag werden, da für Freitag eh Frontdurchgang gemeldet ist.

Wenigstens die LS 6 von Siemens könnte wieder fliegen, denn die war jetzt zwei Tage am Boden weil Bernd Bordbuch + Logger bei einem Tagesausflug zur Schneekoppe im Auto hatte, und eine unfreiwillige Übernachtung in Tschechien hatte. Autopanne….

Aber der Wetterbericht beim Briefing verheißt auch nur ein Wetterfenster (wenn überhaupt) und schwache Thermik mit Basen von 800 – 1000 m. Nachbriefing um 12 mit den Entscheidern der drei Vereine Beckum, Detmold und AFZ. Als um zwölf die Cirrenschirme immer noch nicht weichen wollen entschließe ich mich, heut schon heim zu fahren.

Max packt eh schon, auch die Christmanns brechen ihre Zelte ab.

Sieht für den etwas verdatterten Alex nach Massenflucht aus, ich kann mein Quartier und Rechnung bezahlen, und kurz hinter Thomas Holzmann und Max bin ich auch auf die Piste.

Die Christmanns sind schon weg, und Peter will noch mal Bautzen anschauen und ist nachmittags auch weg.

Über dem Packen wurden die Abschirmungen tatsächlich lichter, und als ich gegen 14 Uhr zur Autobahn rolle, ist auch tatsächlich 1 bis 3 Achtel Cu am Himmel der Lausitz, allerdings wirklich mit so 700 m über Grund auch nicht das, was mich noch zu einem Flug bewegen würde.

Ute will Ute aber noch mal die DG 100 aufbauen lassen, und sie will nachmittags auch noch mal fliegen. Dafür ist das Wetter aber auch ideal. Hinter Dresden ist aber ach schon wieder Schluss mit der Herrlichkeit, die Abschirmungen drehen die Thermik schon wieder ab. Die einzig dem Wetterbericht entsprechende Zone mache ich später im Erzgebirge aus, dort sind 3/8 mit leidlich 1200 m Basis einigermaßen fliegerisch ansprechend. Ab der Bayrischen Grenze, die ich auf der Umleitung der Umleitung des Autobahnstaus (die haben tatsächlich auch die parallele Bundesstr. zwischen zwei Orten gesperrt!) zwischen Plauen und Hof überquere, regiert dann die wellende Kaltfront.

Nach einer sonst aber eher angenehmen Rückfahrt via Regensburg und Landshut bin ich gegen 22 Uhr wieder daheim am Rand der Berge.

Morgen früh folgen Roland & Natascha, Gabi, Thomas und die Seidels wohl auch spätestens Samstag, zusammen mit Ute und Axel. Die müssen ja noch ihr Wohnmobil verladen lassen und den Mietwagen abholen, um einen Flieger heimziehen zu können. Aus der Not eine Tugend machend, Freitag bis Sonntag ist am benachbarten Flugplatz in Bautzen Großflugtag, denn wollen sie besuchen.

Ob Jan (der am Vorabend zu seiner Cornelia nach Berlin ist) den Samstag noch fliegerisch nutzt wird sich zeigen, einfach mal in den OLC schauen…

AFZ goes East, 12. Tag (Mittwoch)

 

Thomas fliegt mit fremden Frauen und wird fertig gemacht, Ute fliegt DG 100

Bevor sich jetzt jemand fragt was ich geraucht habe, mit Thomas ist Gabis Thomas gemeint, und der ist heute seine Ausbildung zu Ende geflogen, er brauchte noch den zweiten und dritten Start auf fremdem Platz. Da er einer derjenigen war, die gestern genutzt haben (um mit unserer Ute DG 1000 zu fliegen) und nebenbei beim ersten Start auf fremdem Platz 100 km mit Lehrer zu fliegen hat er sich en Passant reif für eine Prüfungsanmeldung geflogen.

Der kleine fliegerische Seitensprung sei ihm verziehen (wir haben aber trotzdem kräftig gefrotzelt)….

Die andere Ute (also Ute Hoffmann), die seit Sonntag da ist, hat nach gründlicher Einweisung der anderen Ute ihre DG 100 fliegen dürfen, was den anderen Teil der Überschrift erklärt. Soweit so gut, denn dass ist auch fliegerisch das erwähnenswerte des Tages.

Morgens werden noch Wasserreste aus einigen Vorzelten entfernt, das Gewitter von der Nacht ist wohl am Platz recht heftig ausgefallen und hat den Platz in der Nacht wohl vorübergehend in eine Seenplatte verwandelt.

Dafür ist es schon beim Briefing wieder schön warm und die Sonne brennt vom Himmel. Das Wetter soll wohl einigermaßen werden, obwohl im Westen eine wellende Kaltfront liegt, die aber nicht so richtig vorwärts kommt. Jan macht mittags unter leidlicher Entwicklung einen ersten Versuch mit der polnischen Gleitbombe des ATK (Werbeeinblendung: Jantar Std. 2, mich kann man mieten oder kaufen), fliegt mit 45 Min. den Tagesrekord und säuft unter einer Abschirmung ab….

Gegen 14:00 dreht der Wind auf Südost, danach ist die Luft tot wie ein Türnagel. Ein zweiter Versuch von ihm endet mit abgleiten, ich werd grad hochgeschleppt als er landet. Immerhin 40 Höhenmeter kann ich zwischendurch durch kurbeln machen, aber dann geht’s auch für mich zur Landung.

Nun ja, wir haben es wenigstens versucht…. Jan erklärt sich das ganze so dass mit Wechsel der Windrichtung eine warme stabile Luftmasse in unsere Gegend eingeflossen ist, die die Thermik oder Entwicklung derselben abgewürgt hat.

Also packen wir – geringe Gewittergefahr, die sich aber wohl nicht manifestieren wird, unsere Flieger wieder zusammen und gehen zu einem weiteren abendlichen Grillen über. Das ist bei drückenden Temperaturen/Luft auch nach Sonnenuntergang zwar immer noch nett, aber die Mücken beschließen uns heut zu Piesacken und machen auf Spielverderber.

Na ja, mal sehen ob morgen noch was geht, denn für Freitag wird es wegen der dann wohl endlich einreffenden Front wohl nicht mehr fliegbar. Da fast alle am Samstag abreisen wollen wird morgen wohl letzter Flugtag werden können.

AFZ goes East, 11.Tag (Martes)

 

Planet Blaue Hölle, 2. Anlauf

Es wird mal wieder heiß in der Lausitz. Um den Ereignissen vorweg zu greifen, nachmittags zeigt der Außentemperaturgeber am Audi 36 Grad…  Der Wetterbericht verheißt beim Briefing Cumulusthermik mit ansprechenden Basen, allerdings auch späte Auslösung und schwere Gewitter im Norden / Nordwesten.

Schon am späten Vormittag ist am Horizont, etwa über dem Elbsandsteingebirge, Erzgebirge eine einzelne Überentwicklung in Form eines wirklich FETTEN Cumulanten zu sehen. Wir schaffen mal wieder alles bei der Südöstlichen Windrichtung an die Startstelle an der B 156, es ist heiß, und so richtig Lust hat keiner zu fliegen. Roland wirft sich wieder in die Bresche und macht einen Rockefeller Schlepp hinter der Wilga.

Ute und Ute machen den ersten Versuch an der Winde, kommen auch im Blauen weg, allerdings sind sie auch bald wieder da. Auch ein zweiter Versuch bringt Blauthermik auskurbeln bis in mittlere Höhen, von den versprochenen Cumulanten ist weit und breit wenig zu sehen… Und im Westen bzw. Nordwesten wächst der einen dicken Wolke ein Cirrenschirm…

Um  es kurz zu machen: wer von AFZ, Detmold oder Beckum unverrichteter Dinge vor den Anhänger zieht um abzubauen hat bei den Temperaturen nichts falsch gemacht. Wer einen Versuch oder zwei aus der Winde oder F-Schlepp macht und nach einer Stunde oder fünf Minuten abbaut und in den Schatten flüchtet auch nicht (wie ich). Wer oben bleibt und die späte hohe Basis und die wenigen Cumulanten (im Norden) ausfliegt  – auch nicht. Und im Westen und Nordwesten wächst der Cirrenschirm eines gewaltigen Unwetters….

Nach dem verstauen des Astirs in seine Box düse ich nach Bautzen, ich will mir im hiesigen Modellbahn/-baugeschäft noch den Sonderposten Duo-Discus-Bausätze sichern… (das Revell Modell mit gut 50 cm Spannweite mit sensationellem Preis. Viele wollen nach Rühren der Werbetrommel eines haben…). Da der mittlerweile monströse Cirrenschirm des Unwetters die Innenstadt in wohltuenden Schatten taucht nutze ich die Anwesenheit auch für einen abkühlenden Stadtbummel.

Das Radio berichtet von Unwettern im Erzgebirge mit golfballgroßem Hagel und von Starkregen in Nordsachsen. Will ich mit Blick nach Westen auch glauben.

Am Platz zurück sind die Letzten grad gelandet, jeder baut ab, da dem Monsterunwetter grad auch ein Ableger nach Südwesten wächst auch mittlerweile geraten. Ich wag die Prognose, dass dieser Ableger auch noch durchkommen könnte zu uns. Der Bodenwind hat gedreht auf Südwest, was meine Theorie untermauert. Gut aber auch fürs Abrüsten und den Campingplatz, denn das treibt die Staubfahnen der riesigen Mähdrescher, die seit mittags das benachbarte Kornfeld abmähen von uns weg. Ich fotografier die Monstergroßen Maschinen (Schnittbreite 6 m…) bei der Abendpause des Personals direkt neben unseren Anhängern und auch wieder die Wiederaufnahme der Mähtätigkeit kurze Zeit später. Neben diesen Riesen sehen nicht nur die Traktoren, die das Erntegut abtransportieren, sondern unsere Flugzeuge wie Spielzeug aus.

GewitterKlixDen Abend beschließen wir zum Teil am Platz, zum Teil im sächsischen Jäger. Ich setz mich gegenüber, in meinem Quartier, danach noch mit den auch dort wohnenden Montagearbeitern (die bauen bei Radibor eine neue Freiland-Stromleitung auf) auf die Terrasse und schau mir das Gewitter an, das mit Blitz und Donner und kurzem Starkregen doch noch zu uns durchgekommen ist und für ein wenig Abkühlung sorgt.

Das Wetter ist auch für die einheimischen Ungewohnt dies Jahr. Also nicht nur bei uns in den Alpen. Mal sehen, ob der Regen morgen für Bewölkung sorgt, oder ob wir wieder Blauthermik bekommen.

AFZ goes East, 10. Tag (Montag)

 

Rückholerrallye nach Brandenburg

Morgens will noch keiner die Wetterprognosen so recht glauben, denn dichter Hochnebel dämpft das Tageslicht. Alex macht uns aber beim Briefing Mut, und auch DWD und „Wetter jetzt“ reden von guter Wolkenthermik mit 1500 m Meter Basis.

Da ich erst zum Briefing gekommen bin bin ich der vorletzte der aufbaut, nur Hans Jürgen zieht die Siemens LS 6 nach mir aus dem Anhänger. Irgendwann am Mittag macht das Wetter dann auch soweit auf, dass Roland einen F-Schlepp wagt… Aber unter Ablassen des Wassers kurze Zeit später wieder da ist.

Er schiebt an die Winde und ist im somit zweiten Anlauf weg. Mark folgt ihm, was die Meute munter macht. Leider klinkt mich ein Detmolder falsch ein, so dass mein Seil mit Maximalfahrt gen Winde eilt..

Dadurch kann Axel die Scharte der vergessenen Toilette wieder auswetzen (hat ihm eine Fahrt ins Vorzelt am anderen Platzende eingebracht, denn wir stehen wieder an der westlichen Platzseite), und startet vor mir. Umgekehrte Vorzeichen von Donnerstag, er landet grad als ich nach dem Klinken ein paar hundert Meter neben ihm mit einem guten Meter auf Anhieb wegkomme.

Weit allerdings nicht, denn bei 850 m über Platz ist die Basis erreicht. Umso mehr erstaunt es mich, das Roland, Rene und Mark Überland gehen. Bei Jan ist man sowas ja gewohnt, er ist mit unserem letzten Zugang Ute Hoffmann in der DG 1000 des ATK unterwegs.

Ich trau mich wie die meisten nicht weit weg, turn drei Stunden in Platznähe herum, denn die Basis steigt auf grad mal 1000 m über Platz. Allerdings kurbel ich einen Bart mit drei (!) Seeadlern aus, so mir das Beeindruckendste was mir an gefiederten Begegnungen widerfahren ist in meinem Fliegerleben.

Nach der Landung hab ich nur wenig Zeit meinen Flieger zu verräumen – Roland hockt bei Reinsdorf auf dem Acker, da Natascha mit dem Aua Bein ihn nicht alleine holen kann. Also auf zu 200 km Rückholtour. Auf dem Weg erfahren wir dass Rene in Nardt geackert hat und Jan auch irgendwo in Brandenburg südlich von Roland hockt.

Die Tour nach Abfahrt von der A 13 nach Berlin ist ein beeindruckendes Beispiel wie viele Gesichter Deutschland hat. Riesige Wälder wechseln sich ab mit kleinen Dörfern im Teltow-Fläming, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Die Qualität der Straßen ist entsprechend, allerdings sind die benachbarten Kornfelder und Maisäcker von einer Güte und Größe, die uns in Erstaunen versetzen (und wir sind aus der Lausitz ja einiges gewohnt).

Gegen acht sind wir auf dem Acker von Flugplatzgröße, die DG ist schnell verstaut. Aber wie in dieser gottverlassenen Gegend was zu essen auftreiben? Wir haben ja eine Stunde lang noch nicht mal einen Supermarkt gesehen…

Der erste Versuch ist eine Pleite, der ziemlich noble Laden schließt die Küche um acht und ist 20 Min. später nicht bereit, uns noch was zu kochen. Wie gut, denn kurz vor der A 13 machen wir eine Vereinsgaststätte an der Straße aus, kurze Nachfrage, wir kriegen noch was, aber da die ältere Dame alleine ist könnt es was dauern. Die Zeit ist auch hier stehen geblieben, mit wenigen neuen Accessoires ist der Laden Ostalgie pur. Das Warten lohnt sich, denn wir kriegen ein frisch gebratenes Schnitzel mit Bratkartoffeln, Tag gerettet. Dazu ein Schwarzer Abt Bier, perfekt- gegen 22.15 rollen wir gen Klix, wo wir wohl gegen Mitternacht eintreffen werden. Im Übrigen wurden diese Zeilen auf der Rückfahrt geschrieben. Gute Nacht denn auch !!!

AFZ goes East, 9. Tag (Sonntag)

 

Ruhetag (na ja, für fast alle..)

Morgens kurz nach Sonnenaufgang zieht ein Gewitter (!) durch die Lausitz. Danach klart es zwar auf, aber Alex prophezeit beim Briefing ein bisschen Thermik und schnell wieder Gewitter. Zwischendrin halt ein bisschen was Thermik, die man evtl. nutzen kann. Jan will das nutzen um den Jantar des ATK mal auszuprobieren, Peter will sich und den Discus der FGT mal an Flachland gewöhnen.

Holger_fertigZunächst läuft aber Alex Frage nach „ist der drei Phasen Kaspar da“ ins Leere, daher muß er selbst ran, denn Campus Bavarensis ist ohne Strom. Den brauch ich nicht, denn mein Haarschneider hat Akku, und Ute hat sich freundlicherweise bereit erklärt, mir die Matte was einzukürzen. Nach heftigem Gegacker aller sind dann alle zufrieden mit dem Resultat. Ich sowieso, denn endlich ist die warme Pracht auf dem Kopf einem besser kühlenden Kurzhaarschnitt gewichen. Gerade noch rechtzeitig bevor der Akku leer ist – ich hab das Ladegerät nicht mitgenommen. Die nötigen Adjustierungen des einen oder anderen Wirbels wird „Chez Ute“ morgen mit dem Langhaarschneider meines Rasierers erledigen – da hab ich das Ladegerät dabei !

Den Ruhetag verbringt jeder anders. Natascha und Roland düsen mit dem Auto los und landen in Polen. Ich mach – unabhängig und ohne voneinander zu wissen wie Manfred und Bärbel – einen Ausflug nach Zittau und will da Dampfbahn fotografieren. Ohne es zu wissen geraten wir in ein dreitägiges Klassik-Automobil-Treffen im Zittauer Gebirge, die Dampfbahn fährt mit 6 oder 7 angeheizten Loks Stundentakt auf beiden Strecken – meine Kamera steht nicht still, auch, weil ich zwischen Bertsdorf und Johnsdorf auch selber mal sächsische Schmalspur-Dampfromantik als Gast schnuppere.

Während dieser Zeit schiebt sich der Cirrenschirm eines riesigen Gewitters aus Westen über die Landschaft, das Wetterfenster war also wirklich klein. Gegen Ende fängt es auch an zu regnen und hört nicht auf bis zur Rückkehr an den Platz. Die Rückfahrt über Oppach bringt mich ins Staunen, denn von Zittau bis kurz vor Bautzen folgt auf der B 96 ein Ort nach dem anderen. 40 km Tempo 50… Das Ruhrgebiet ist ein Witz dagegen.

Am Flugplatz hocken alle in ihren Vorzelten, denn es regnet halt immer noch. Jan und Peter wollen essen gehen und den Flug von heute Revue passieren lassen. Jan hat den Jantar immerhin zwei Stunden bewegt, und weiß einiges zu erzählen. Peter hat es mit Sägezahn geschafft, den Flug nach dem Klinken auf eine halbe Stunde zu strecken, wir alle warten nunmehr das gute Wetter von morgen.

Als wir in der Abenddämmerung den Sächsischen Jäger verlassen regnet es nicht mehr, und der Himmel über uns ist von Western her auch schon wolkenlos.

Das lässt auf morgen hoffen, wenn auch die Temperaturen wieder über die 30 Grad Marke schnellen sollen.

Campus Bavarensis hat im übrigen auch wieder Strom, mit seinem Halbwissen ist es Alex gelungen, wieder für Elektrische Energie zu sorgen ohne sich selbst zu grillen.

AFZ goes East, 8. Tag (Samstag)

 

Planet Blaue Hölle

Es ist heiß in  der Lausitz. Schon beim Briefing schwitzen alle aus allen Poren. Alex kann wegen der Windrichtung auch zunächst nur die Startrichtung nach Osten anbieten, was heißt, dass wir mal wieder in sengender Sonne unsere Flieger 1,6 km ans andere Ende des Platzes ziehen dürfen. Da Betzdorf aber zu teilen schon abgereist ist, und einige bei der Hitze keinen Bock haben hält sich der Andrang am F-Schlepp wie Winde in Grenzen.

Jan ist angekommen, ebenso Peter von den Traunsteinern, die „FGT“ in ungewohntem Terrain, ich glaube das der Flieger das erste Mal in seinem Leben auf 148 m Seehöhe steht…

Martin Baatz ist wird auch gesichtet, aber weder beim (obglitorisch-verpflichtenden) Briefing noch bei uns im Camp. Dafür aber nachher mit der LS 8 der FSGU am Start, den Weg hat er offensichtlich auch so gefunden.

Anderen Besuch kriegen wir auch noch, Ali Siegert und Franz Bayerschmidt landen gegen 11 mit der Dimona der FSGU. Mit den Weiten des Ostens noch nicht ganz vertraut erwischen sie beim Landen zwar einen Abschnitt südlich der Motorbahn, aber da hier fast alles auf 1 x 1 km landbar ist halb so schlimm.

Auf jeden Fall werden sie freudig begrüßt.

Gegen Mittag dreht der Wind, Renes Versuch aus der Winde oben zu bleiben endet mit langer Landung und abrüsten, denn 220 m aus der Winde sind frustrierend, die Hitze demotivierend…

Roland steckt als nächster, denn bei seiner DG 600 hat sich von der Hitze die Haube verzogen, und er hat auch keinen Bock mehr und baut ab. Harry von den Detmoldern testet das Wetter und landet nach einer halben Stunde und baut ab.

Als ich in das Cockpit klettere zeigt das Außen-Thermometer 41 Grad.. Na klasse. Die Wilga muß mich mit 130 – 140 km/h raufkacheln, denn auch sie hat erhebliche Kühlprobleme. Im Funk sind Jan (in Thomas Antares´) undMartin schon überland unterwegs, auch Ute und Axel sind Richtung Polen unterwegs.

Ich hab mal wieder meine Not mit Sch… Blauthermik und Mühe mich mal hoch zu basteln, nach einer Stunde endlich mal auf 1500 m und vor der Front, die sich mit Cirrenschirmen langsam bemerkbar macht, Richtung Kamenz eine erste, hohe Wolke. Nix wie hin.

20 Min später: 2500 m NN, 17 Grad, himmlisch. Richtung Löbau und Zittauer Berge weitere CU, so wird dann doch noch ein schöner – und kühler Flug draus. Gabi und Max im Duo, Hans Jürgen in der LS 6 und Mark im Kestrel treiben sich auch hier herum.

Nach der Landung sind dann auch alle zufrieden, da die Front durchkommen könnte und morgen Wetter wohl nix wird bauen wir alle ab. Ali und Franz sind leider schon wieder abgerückt, Feschtl bei Traunsteins und Sorge wegen der Front habe sie wieder in die Dimona und nach Hause getrieben.

Abends ist mal wieder Grillen angesagt, diesmal mit wenigen Ausnahmen fast alle, bei nicht gerade lauen Temperaturen und sehr aggressiven Mücken trotzdem ein netter Ausklang der ersten Woche, zumal erste Gewitter im Süden den Himmel malerisch beleuchten.

AFZ goes East, 7. Tag (Freitag)

 

Heiße Luft über der Lausitz (Sch… Blauthermik)

34 Grad verspricht das Wetter für heut – und mäßige bis gute Blauthermik. Retrospektiv gesehen: eher mäßige Blauthermik. Das der Start am anderen Ende des Platzes aufgebaut wird, direkt an der westlich verlaufenden Bundesstraße, das fällt mir schon bei der Fahrt aus Großdubrau auf.

Also nach dem Briefing die Flieger vollgeräumt und hinters Auto, für die Leute ohne Flächenrad mal eben 1,6 km in der prallen Sonne Gassi-Gehen mit Tragfläche… Im Falle von Ute, Axel und mir also die DG 100 mit Flächenrad und Zugstange an mein Auto, dahinter mit Seil die DG 600 und an den Kuller noch ein Seil, da ist mein Astir dran.

I´m walking, yes indeed I´m walking….  (wer die alte Aral Werbung kennt erinnert sich an die Melodie)

Da ich Ute fahren lass also auch ich. Roland fliegt da schon lange, da er aber zweimal wieder tief am Platz ankommt, entweder zu früh gestartet oder Wetter schlechter als angesagt. Gegen Mittag bleiben die ersten aus der Winde hängen, allerdings ist der Himmel stahlblau, keine Dunstkuppen zu sehen. Axel versucht´s aus der Winde und kommt weg, Ute, ich und eine Libelle aus Betzdorf rauschen allerdings im Anschluss durch und sind nach 5 Minuten wieder da…. Also: F.Schlepp.

Ich bin eh noch durchgeschüttelt, die Bahn am Westende ist im Anschlepp wie auch bei der Landung so schlecht im Zustand, dass mir beide Male mein Garmin-Navi aus der Halterung in den Schoß fällt, das hat noch kein Schleuderwaschgang-Wetter in den Alpen geschafft.

Hinter der Wilga geht’s kommoder zu, die schleppt mich direkt in einen Pulk mit einem guten Bart. Aber der Rest…Na ja, Blauthermik ist nicht meins, außerdem macht mir ein Wackler in der Elektrik zu schaffen: der Schlag beim Start oder/und beim Landen hat mir den Inhalt des Gepäckfachs neu drapiert, so dass ich nach zwei Stunden um die Bärte herumfliegen keine Lust mehr hab und lande. Axel ist grad auch ausgerollt, Ute kommt bald auch, Roland wird grad von der Wilga aus Görlitz zurückgeschleppt. Auch Hans Seidel und Georg Raschke landen bald mit LS 6 bzw. Duo. Na ja, wenigstens geflogen heut. Die trockene Hitze war aber auch gut zu verkraften. Allerdings die mäßige Thermik weniger, einzig Ute und Axel hatten einen Lauf bis Bad Muskau und sogar Wolken unterwegs.

Nach dem verräumen der Flieger, abbauen braucht man nicht, ab in den Schatten und was kühles zu trinken! Die Betzdorfer haben auch zwei Flugzeuge in der Nähe des Kraftwerks Boxberg auf der Wiese liegen, abends will man aber mit Detmold grillen. Wir sind en gros wieder mal im Sächsischen Jäger, lassen es uns schmecken und genießen die Kühle des abends- morgen soll es noch wärmer werden.

Die Frage wird sein, ob es dadurch bessere oder müdere Thermik geben wird.

AFZ goes East – 6. Tag (Jueves)

 

Alle gehen fliegen…

…na ja, fast alle, denn nicht jeder hat einen Flieger zur freien Verfügung. Sonnig soll es heut werden, 2 bis 3 Achtel Bedeckung in 1400 – 1600 m, mäßige bis gute Wolkenthermik. Als wir mit diesen Prognosen den Briefingraum verlassen gibt es schon die ersten Quellungen im Zittauer Gebirge, und auch kurze Zeit später im Flachland.

Die Heißsporne haben schon früh den F–Schlepp besiedelt, und auch von dort erfolgen gegen 10 Uhr die ersten Starts. Ab 10:30 mischt sich das dumpfe Wummern einer zweiten Wilga aus Kamenz zu den vertrauten Tönen derer des ATK. Die Startfolge erhöht sich dort damit rapide, aber auch an der Winde bleiben alle hochgeschleppten Maschinen oben.

Mark, Ute, Axel und ich setzen auch auf Winde, und alle bleiben auch auf Anhieb oben. Axel und ich haben zwar leidlich Mühe, aber bald ist Kurs Richtung Nardt gesetzt. Bei Welzow tue ich mich schwer, aber im Funk höre ich, dass ich nicht der einzige bin, der es beizeiten als „tricky“ empfindet, sich oben zu halten.

Streckenweise ist die Optik des Wetters echt besser als die Thermik. Das eine oder andere Mal muss ich ein wenig zaubern, um oben zu bleiben. Trotzdem genieße ich die Landschaft unter mir und die Abwechslung mit der Zivilisation – und natürlich die Kraftwerke und Tagebaue unter mir, die die Gegend sehr abwechslungsreich gestalten.

So landen alle am späten Nachmittag bis frühen Abend alle wieder. Alle? Nein, nicht alle, denn Rene hockt in Nardt auf dem Flugplatz. Was ihm aber nicht hilft, da der Schleppi keinen Bock auf Schwerpunktkupplung am Segelflieger mit einer Dimona vorne dran hat und die  Wilga hinten in der Halle steht, ausräumen nein danke: kein Rückschlepp möglich.

Ein Kamerad aus seinem alten Verein in Detmold wirft sich in die Bresche und geht ihn holen.

Ferner meldet sich Bernd aus 13 km Entfernung zum Platz beim Außenlanden. Nach ein bisschen hin und her meldet er sich doch noch telefonisch. Gabi, Max und Mark fahren los, ihn holen. Der verstärkte Personaleinsatz ist nötig, weil Bernd wohl in einem 1 mal 2 km großen, noch nicht abgeernteten Getreidefeld steckt.

Wie es den tapferen Recken bei der Abholung ergangen ist kann man daran ermessen dass der Bauer wohl mit dem Mähdrescher eine Schneise in das Getreide gemäht hat, damit man die LS 6 erreichen kann… Pilot und Flugzeug sind aber wohlauf.

Ob die Schubkarre heut vor dem Duschraum stand konnte ich leider auch nicht ermitteln, ich gehe aber davon aus dass die Betzdorfer Damen mittlerweile ihre ganzen Utensilien wieder in die Zelte verräumt haben. Da alles im Duschraum lag und es unseren Damen unmöglich machte, ihre Handtücher abzulegen waren hier drakonische Maßnahmen angedacht, um sich Platz zu verschaffen….

Aber scheint ja noch mal ohne Ein-Nordung als Süd – West Konflikt im Osten abgegangen zu sein….

AFZ goes East – 5. Tag (Mittwoch)

Blaues Wunder, aber nur in Dresden

Beim Aufstehen lacht noch die Sonne von einem blauen Himmel der Lausitz. Als ich nach dem Frühstück zum Platz fahre wurden schon 8/8 in 500 m draus….

Außerdem flattert das Vorzelt von Campus Bavarensis unter 30 – 35 Km/h Wind aus West. Beim Briefing kann uns Alex auch nur wenig Hoffnung auf Thermik machen, wie bestellt ziehen nach dem Briefing auch erste Schauer durchs Zittauer Gebirge. Bei den meisten reift der Entschluss: Nach Dresden, Ausflugstag. Einzig Max will sich die Gegend mal von oben ansehen, und bleibt.

Hans Georg nutzt sein Rad für einen Ausflug, Natascha und Roland bleiben auch in der Nähe, da Natascha´s zusammengenähter Miniskus noch nicht fit genug für einen Stadtbummel ist.

Ich hau als erster in einem kräftigen Schauer Richtung Westen ab, Ute und Axel folgen am letzten Tag Mobilität durch Leihwagen. Als letztes machen sich Gabi und Thomas auf die Bahn.

Ich entschließe mich, meinen Wagen in der Nähe vom Bahnhof Dresden Neustadt abzustellen, mit der S-Bahn nach Dresden Hauptbahnhof zu fahren und von dort wieder Richtung Neustadt durch die Stadt zu touren.

Das Wetter spielt halbwegs mit, so dass ich in aller Ruhe durch eine Stadt bummeln kann, die sich gegenüber dem letzten Besuch vor etwa acht, neun Jahren stark verändert hat – zum positiven. Echt heftig, was an Nachbildung des barocken Elbflorenz die letzten Jahre um die Frauenkirche herum entstanden ist. Ein Abstecher zur Parkeisenbahn und ein Besuch im Verkehrsmuseum runden die Visite ab.

Als ich wieder am Auto bin sind sechs Stunden vorbei, und ich bin ziemlich platt. Wie ich nachher erfahre, bin ich wohl auch am längsten in der Stadt geblieben. Am Platz zurück kann ich mich am obligaten Grillen beteiligen, Roland hat ob der Wetteraussichten schon seinen Flieger aufgebaut und in die Jaxidas verpackt.

Ich werd auch noch ein Mitbringsel an Ute & Axel los, ein Modell eines VW T 1 Wohnmobils mit Bootsanhänger…. (der T 1 hatte Luftkühlung….).

Das Grillen gerettet hat Familie Seidel, als der E-Grill die viere streckt stellen sie Ihren Gasgrill für´s Bräunen der Würstel zur Verfügung. Bei Nachschauen stellt sich heraus, dass der eine oder andere noch nicht so Campingerfahren ist. Denn einen E-Grill an der Verteilung zu drei Abnehmern zu betreiben und Kabeltrommel nicht abzurollen macht einen wunderschönen Induktionseffekt und bringt die geduldigste Sicherung in der Kabeltrommel wärmebedingt zum rausspringen….

Was noch aussteht ist die Antwort auf die Frage, ob Ute, Kathi und Gabi morgen die Schubkarre vor den Duschcontainer fahren…..

Keinen Peil was ich damit meine ? Auflösung folgt morgen.

AFZ goes East – 4. Tag (Dienstag)

Der eine Motor läuft, der andere nicht

Die ganze Nacht hat es mit heftigen Gewittern geschüttet, aber morgens ist – wenn auch mit starkem Westwind, das Wetter halbwegs. Beim Briefing verkündet Alex dann auch halbwegs fliegbares Wetter, niedrige Basis zwar, zerrissene Bärte, aber bei angenehmen Temperaturen zu nutzen. Für morgen soll uns allerdings eine weitere Störung wieder ähnliche Bedingungen liefern.

Philip steckt es ob dieser Prognose, da er eh nur noch max. einen Tag verlängern kann fährt er direkt nach dem Briefing heim. Dafür ist Max Galler unterwegs, er wird gegen Nachmittag erwartet. Damit wären wir bis auf unser Telefon-Relais für Eis (= Jan) vollständig.

Siemens bat Duo wie auch LS 6 auf, Roland hat eh schon wieder zu nachtschlafender Zeit seine DG 600 aufgebaut. Der Rest wartet ab bzw. neutralisiert sofort. Ab Donnerstag sagen alle Prognosen ohnehin gutes Wetter voraus.

Ich hab zunächst mal die ehrenvolle Aufgabe, den Baranowski-Wohnwagen wieder von der Kolchose über die Straße auf den Campingplatz zu ziehen. Richtig, Wohnwagen, der Motor hat bei dem Kühlsystem-Kollaps von Samstag erheblich mehr Schaden genommen, er ist jetzt ein Fall für die ADAC Rückführung. Da er Kompresssion in die Kühlkanäle bläst scheint es die Kopfdichtung zerlegt zu haben. Die Werkstatt des Vertrauens aus Grassau (Werbeeinschub: Fa. Maier) ist aber schon informiert und wird’s schon richten. Alldieweil bleibt der T 4 als Wohnquartier auf dem Platz stehen.

Der Siemens Duo startet mittags und wirft seinen Motor, um an die nächste Wolke zu kommen. Und siehe da, er läuft, und Gabi und Mark kommen mal in den Genuss, dass der Turbo auch mal was bringt….

Resultat ist im OLC zu sehen, auch Roland bastelt sich trotz starkem Versatz weg, und ist auch mal ein bisschen in der Luft. Die Baranowski´ s stecken dann am Nachmittag auch noch mal kurz ihre DG 100 zusammen und schnuppern auch mal Lausitzer Luft.

Wie angekündigt machen aber am frühen Nachmittag Abschattungen die Thermik in Platznähe zunichte, erst abends hat sich im Norden wieder Thermik aufgebaut.

War aber das ideale Wetter um sich bei einem Ratsch oder ein Nickerchen im Campus Bavarensis (2013) die Zeit zu vertrieben und die Seele baumeln zu lassen, Erholungseffekt inklusive.

Trotzdem sind abends alle zufrieden, ein kleiner Teil der Truppe wirft noch mal den Grill an, den Rest zieht es zum sächsischen Jäger. Max ist übrigens auch seit ein paar Stunden da.

Den restlichen Abend nutzt man noch, um bei einem Gläschen Prosecco auf den Dritten Hochzeitstag von Mark und Kathi anzustoßen, und selbst die Mücken machen heut Abend mal Pause und lassen uns zu dem besonderen Anlass mal einigermaßen in Ruhe.

Wer übrigens Bilder vermisst, unter dem Flickr-Account von Roland Henz sind jede Menge Bilder abgelegt.

AFZ goes East – 3. Tag (Montag)

 

27 Grad im Schatten können soooo angenehm sein

Die Nacht hat wirklich die versprochene Abkühlung gebracht, gegen Mitternacht ist mit Blitz und Donner eine Konvergenz durchgerauscht und hat auch etwas Regen dagelassen, der die Luft auf angenehme 20 Grad heruntergekühlt hat.

Beim Briefing weiß Alex zu berichten, dass die Lausitz ihrem Ruf als Frontengrab alle Ehre macht. Die angekündigte Kaltfront hat sich irgendwo zwischen Erfurt und Dresden totgelaufen und kommt nur noch langsam vorwärts. Des Nachts wird sie aber mit einem sich über Tschechien bildenden Tief für Regen sorgen.

Die von ihm ehrfürchtig beschriebene riesige Menge von 41 Litern pro Quadratmeter in der Nacht zu Dienstag lässt uns aber nur milde lächeln. Und gibt uns die Möglichkeit zu einer Retourkutsche für den Spruch von gestern: FKK am Badesee wär‘ hier kein Tip für heute, weil nur Wessis im Briefing. Da gäbe es ein eindeutiges Ost-West Gefälle.

Die von uns ins Felde geführten 420 Liter pro Quadratmeter vom Hochwasser im Juni verfehlen ihre Wirkung auch nicht….

Der Tag soll warm, aber weitestgehend ohne Thermik bleiben. So werden die anderen Vereine aus Detmold (im übrigen Rene´s alter Verein) und Betzdorf Schulbetrieb an der Winde machen, der Rest wohl wie wir einen weiteren Ruhetag einlegen. Bernd will für zwei Tage nach Polen, Philip, Bärbel, Manfred und Hans wollen nach Görlitz.

Mich zieht’s nach Bautzen. Zunächst werde ich und der schwarze Riese allerdings gebraucht, um den flügellahmen Bus von Ute & Axel in die Werkstatt auf der anderen Straßenseite des Flugplatzes zu ziehen.

Den Versuch, wie schnell ich das Ding mit meinen 220 Allrad PS auf der Startbahn kriege schenke ich mir – zum einen wär das nicht gut für Axels ohnehin angegriffenes Nervenkostüm, zum anderen kommen sich Audi & T 4 unter all den riesigen Agrarmaschinen auf dem Hof der Werkstatt (im Klixer Jargon übrigens „Kolchise“ genannt) eh recht winzig vor.

Wenn die beiden da nicht mal nach der Reparatur einen VW-Bus mit Mähdrescherfunktion zurück bekommen. Der Anhänger Typ „Fliegl Gigant ASW 27 1“ auf dem Hof löst bei uns auf jeden Fall Belustigung aus…

Bautzen ist immer noch eine nette Stadt (zum Shoppen), Görlitz hat allen auch gefallen und ein Teil hat auch einfach nur einen faulen Tag am Flugplatz verbracht (und nachmittags auch ein eigentlich nutzbares Wetterfenster mitgekriegt). Dort erwartet uns mit Hans Georg Raschke ein weiterer Neuankömmling.

Den Tag ausklingen lassen Hans, Rene, Roland & Natascha sowie Meinereiner mit der ersten Grillung vor dem Vereinsheim des ATK, pünktlich um 20 Uhr, wie von Kachelmanns Meteo Media vorhergesagt, fängt es an zu regnen, eine halbe Stunde später rücken die angekündigten Gewitter an und es beginnt, sich bei immer noch deutlich über 20 Grad einzuregnen.

Mal sehen was morgen so bringt, ab mittags soll es leidlich fliegbar werden.

AFZ goes East – 2. Tag (Sonntag)

 

Oa Hitz is des….

Morgens beim Briefing sind es schon 28 Grad. Und das um halb zehn… . Daher wollen alle einen Ruhetag einlegen, die Winde wird heut auch instand gesetzt. Alle. Nein, ein standhaftes Duo AFZler will dem angesagten Wettermix aus umlaufenden Winden, mäßiger Thermik und Abschirmungen mit unmittelbar drohendem Übergang zu beleuchteter Thermik trotzen und fliegen.

Bei Philip verständlich, muss er doch Dienstag Abend heim, und Bernd will sich den Platz mal von oben ansehen. Der Rest zieht sich in den Schatten der Vorzelte zurück, und da Philip mittags nach einer Viertelstunde wieder da ist, Bernd nach einer Halben, sieht alles nach einem ruhigen Tag abhängen aus. Selbst Roland hat keine Flugambitionen, und Natascha hat sofort ihren bevorzugten Platz auf einem Liegestuhl gefunden.

Die Ruhe wird von Thomas jäh unterbrochen, als er Ute und Axel fragt, ob sie die Nerven behalten werden: (Hans Limmer bringt ihnen den zweiten Flieger heute mit) 100 km vor dem Ziel ist Hans mit einem geplatzten Reifen kurz vor Dresden liegen geblieben. Da Manfred Schneider und Rene Dohmann ihn aufgelesen haben ist er nicht ganz allein, aber trotzdem gestrandet.

Wir beschließen, ihnen mit einem passenden Reifen entgegen zu fahren, denn leider hat der Reservereifen der DG 600 von Baranowski´s  letztes Wochenende auch aufgegeben und wurde noch nicht ersetzt.

Unterbrochen wird unser suchen nach Werkzeug und einem Rad von der Nachricht, dass man mit Hilfe der Polizei einen Reifendienst gefunden hat, der Sonntag mittags (!) einen neuen Reifen aufgezogen hat und bald wieder losfährt. Axel, nervlich ziemlich angekratzt, mag aber das Werkzeug noch nicht wegräumen…

Ein von Philip gesponsertes Eis hebt die Laune gewaltig, auch dass wir Thomas zum Verspeisen seines Eises irgendwo auf den Weiten des Klixer Flugplatzes hierfür mit einem Relais-Anruf über Jan in Unterwössen auftreiben müssen, macht Laune.

Zumindest bei Axel und Ute sinkt die Laune auf den Tiefstpunkt, als Thomas eine halbe Stunde später wieder auftaucht und mit DER Hiobsbotschaft aufläuft: 30 km vor Bautzen hat auch der zweite Reifen des Anhängers mit einem lauten Knall sein luftiges Leben ausgehaucht und das Gespann ein weiteres Mal zum Stehen gebracht.

Nun wird der ursprüngliche Plan aufgegriffen, die Felge mitbringen, den Anhänger stehen lassen und nach einem passenden Reifen suchen und hinfahren. Meine Ahnung, ursprünglich mit zwei Reifen nach Dresden zu fahren und Axels Ahnung, das Werkzeug nicht zu verräumen, haben sich als prophetisch erwiesen.

Na ja, wenigstens Hans, Manfred und Rene sind da, um halb sechs machen sich Philip, Ute und Axel auf, den reifenlahmen C2-Anhänger zu bergen.

Gegen sieben treffen sich alle im Sächsischen Jäger und wir lassen den Tag bei einem guten Essen und dem einen oder anderen Bierchen ausklingen. Zu erzählen haben wir uns – trotz wenig fliegen bisher – weiß Gott genug. Und eine maximale Pannenserie bei Ute & Axel hat hoffentlich ein Ende…

AFZ goes East – 1. Tag Anreise (Samstag)

 

Es ist heiß in Deutschland. Und zwar überall. Bei 16 Grad bin ich morgens um  viertel vor sieben daheim in Bad Endorf los. In weiser Voraussicht „hinten herum“, d.h. über Landstraße nach Regensburg und dann über die Autobahn nach Hof.  Da die A 9 bei Allersberg wg. Unfall dicht und mit Stau gepflastert ist, die clevere Alternative.

Ab Landshut hat´s die Klimaanlage nötig, denn es hat schon 22 Grad . Bei Hof geht es schnell über die 30 Grad Marke, wohl behütet sitz ich in meinem klimatisierten Kühlschrank.

Die Rast mache ich 100 km vor dem Ziel, Rasthof Dresdner Tor. Der Effekt beim Aussteigen ist der eines heißen Faustschlages ins Gesicht: 34 Grad !!!!

Da aber die Kühlwassertemperatur bei jeden verpatzten Überholmanöver oder in einer Steigung gegen 100 Grad rennt braucht auch der schwarze Riese mal eine Pause, ich sowieso.

Die letzten 100 km werden dann tough, denn die kleinste Steigung treibt den Kühler hoch –meinen Blutdruck auch (Anm.: mein Schlitten ist ein „Hitzkopf“. Was er nicht mag ist –trotz  verstärkter Kühlanlage- langsames Fortkommen bei hohen Temperaturen. Da  der Astir als Anhängsel zwangsläufig die Geschwinigkeit bei 100 Km/h limitiert, sind Temperaturprobleme vorprogrammiert ).

Aber nach gut sieben Stunden ist es geschafft, das Gespann rollt auf den Platz in Klix. 1/8 Bedeckung mit Cumulanten in etwa 2000 m GND zeugen von der garantiert vorhandenen Thermik. Roland und Natascha sind gegen 4 Uhr los, und schon da, Gabi und Thomas bauen ihr Vorzelt auf (Hauptsache Schatten!), Philip ist schon seit gestern abend da und fliegt schon – Campus Bavarensis formiert sich.

Ich werf´ den Anhänger ab und fahr nach Großdubrau in den „Sächsischen Jäger“, mein Zimmer beziehen  – im Schatten auch recht kühl. Nach dem ganzen Frühaufstehen die Woche lockt das Bett. Kurz mal verschnaufen.

Bzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz ( bin eingeschlafen von halb vier bis halb sieben )

Als ich noch schnell in den Supermarkt düsen will, sitzen Natascha, Roland und Philip im Biergarten des „Sächsischen Jägers“, so das ich nach den schnellen Einkauf beim Essen Gesellschaft habe.

Über ein gutes Essen (mit kühlen Getränken, die Außentemperaturanzeige des Autos zeigte bei der kurzen Tour zum Edeka 40 Grad an…) erfahre ich, dass die Basis tatsächlich bei 2200 m NN war (= 2000 m GND, alles flach hier…) und dass Philip nur mal 60 km nach links und rechts um dem Block war – und leider 3 km vor dem Platz auf dem Acker saß. Bei den Temperaturen sind Schätzfehler aber entschuldbar.

Außerdem erfahre ich, dass Ute und Axel leider nicht so viel Glück hatten: bei ihrem Bus hat das Kühlsystem aus noch ungeklärter Ursache kurz vor Bautzen aufgegeben… ADAC sei dank sind sie aber auf den Platz geschleppt worden, und Montag geht der T 4 in die Werkstatt.

Eingedenk der Mücken bleibe ich aber im Quartier als die anderen noch mal kurz am Platz vorbeischauen. Mal sehen was morgen wird, es soll noch heißer werden in der Lausitz. Trotz Thermik werden Aeroteam Klix und die Gastvereine wohl keinen Schulbetrieb machen.

Mal sehen wann die angekündigte Front kommt, ob wir fliegen gehen oder nicht.